Schiefersteinkaul und Heilbrunnen

In der Mitte des 17. Jahrhunderts, im Jahr 1664, wird die älteste Schiefersteinkaule im Kirchspiel Urbach erwähnt. Die Qualität des Schiefers wurde aber nicht für gut befunden. Diese Schiefergrube lag dort, „ wo später der sogenannte Heylbrunnen gewesen“

Der „heilige Brunnen“ bei Linkenbach im Hermansborn

Am 18.Februar 1756 gegen 8 Uhr morgens bebte bei Linkenbach die Erde. Als folge dessen öffnete sich eine Wasserquelle. Diese wird am 7. Mai 1756 in einer „Instruction und Ordre“ der gräflich-wiedischen Verwaltung erwähnt.

Daraus geht hervor, dass der Brunnen ein begehrtes Heilwasser liefert und deshalb Tag und Nacht von wiedischen Soldaten bewacht wird.

Die Soldaten sollten darüber wachen, dass der Brunnen nicht ruiniert oder verunreinigt würde.

Instruction und Ordre

1. Hat der selbe die Inspektion und Aufsicht über den Brunnen, daß der selbe nicht ruiniert, verderbt und verunreinigt wird.

2. Muss er deswegen denselben durch seine Commandierte abwechselnd beständig so Tag und Nacht bewachen lassen.

3.Hat er darauf zu sehen, daß die Leute, welche von Zeit zu Zeit Wasser holen, sie mögen einheimisch oder Frembde seyn, keine Unordnung und Schlägerei anfangen; sollte sich dergleichen ereignen und der Glimpf nichts verfangen, so schreitet er mit seinem Commandierten zum Ernst, und bedient sich benötigten Falls des Beystandes derer Kirchspielsleute, wie er dann auch gar zu verwegenen Bewerber ohne Ansehen der Person und des Geschlechts, auf der Stelle arretieren läßt, und seinen Rapport darüber, zur weiteren Fügung, sogleich anhero erstattet.

4. Um alle Unordnungen zu vermeyden, und eine Gleichheit zu beobachten, gibt er nicht zu, daß bey dem Brunnen Brantwein und anderes hitziges Getränk feyl gehalten wird, und befördert diejenigen am ersten, welche zuerst kommen, und den ihnen abgeforderten Betrag zahlen.

Die Armen füllen ohnentgeltlich, müssen aber vernünftiger Weißen so lange das Nachsehen haben, bis alle diejenigen so zahlen ohnerachtet solche später gekommen, ihre Abfertigung erhalten.

Denjenigen welche eigen leere sauber und brauchbare Sauer-Wasser-Krüge mit bringen, ist es erlaubt, gegen die Zurücklassung ihrer leeren Krügen gefüllte und verzeichnete zu nehmen, und zahlen alsdann je Krug einen Batzen.

Gegen welche Krankheiten das Heilwasser helfen sollte, ist nicht mehr festzustellen. Da aber in der Instruction und Ordre von Sauerwasserkrügen die Rede ist, nimmt man an, dass es sich um einen Säuerling handelt, der bei inneren Leiden helfen sollte.

Die Quelle ist dann später versiegt.

Die alte Heilquelle

Foto: Die alte Heilquelle heute, gelegen am Fußweg ins Grenzbachtal