Geschichte

Linkenbach wird erstmals um 1367 herum erwähnt. Um diesen Zeitraum trifft man einen Hannes Lynckenbach, der in der Nähe des Marienstatter Klosters weilte.

Im Jahr 1406 wird berichtet, dass ein Gise von Wickerode, genannt von Heddesdorf, und seine Ehefrau Ele, von Ihrem Hof zu Linkenbach, der ein Burglehen von Braunsburg war, Hafer an Metze von Ysenburg verkaufen wollten.

Dörfliche Entwicklung

Der Name Linkenbach geht vermutlich auf einen ehemaligen Flurnamen zurück, der für die Ortsbezeichnung dienlich war.

Im frühen Mittelalter gab es nicht mehr als 2 Häuser. Bei der Aufzeichnung der Veste Urbach wurden im Jahr 1589 neun Untertanen vermeldet. (Zilges, Burger Jogentgen, Feien Simon, Peter Schneider, Peter Hofmann, Herman Zimmer, Wilhelm Lentzen, Theis Steinebacher und Hamen Weickels)

1595 wohnten in Linkenbach 10 Untertanen. In der Folge verringerten sich die Anzahl der Einwohner aber wieder. Grund hierfür könnte die damals grassierende Pest gewesen sein. 1615 ist nur noch von 8 Untertanen die Rede.

Im 17. Jahrhundert fand auch keine nennenswerte Zunahme der Einwohner statt. 1697 meldete der Urbacher Schultheis Henn, dass in Linkenbach 14 Untertanen, und im gesamten Kirchspiel Urbach, 67 Untertanen wohnen würden.

1762 wurden von den Linkenbachern 348 Morgen Feld und 73 Morgen Wiese bewirtschaftet. Schulunterricht fand zu dieser Zeit in einem Privathaus statt.

1843 wurden für Linkenbach 38 Wohnhäuser und 60 Wirtschaftsgebäude vermeldet. In diesem Jahr wohnten in Linkenbach 237 Einwohner, darunter vier Katholiken und keine Juden. Dagegen stand das Jahr 1815 mit 173 Einwohnern.

1895 standen in Linkenbach 61 Wohnungen und lebten hier 342 Einwohner, die 541 Hektar bewirtschafteten.

Linkenbach im 19. und 20. Jahrhundert

1850 wurde das erste mal die Jagd (Jagdbezirk) auf 12 Jahre verpachtet. 1875 wird erstmals ein Nachwächter (Christian Schmidt) erwähnt, der einen jährlichen Lohn von 90 Mark bekam. Mitte der 70er Jahre bewegte sich der Haushalt der Gemeinde Linkenbach um die 1400 Mark. 1878 wurde aus Geldmangel die Hundesteuer eingeführt.

1882 wurde die erste Straße in Linkenbach zwischen den Häusern Philipp Velten und Wilhelm Blum befestigt. Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt wurde neben der Schule eine dazugehörige Scheune gebaut.

1883 wurde erstmals die Dorfeigene Feuerwehr erwähnt. Dazu wurden ein Leitermeister, Hakenmeister, Feuerboten, Feuerwächter, Rettungsmannschaft und Drücker aus der Dorfgemeinschaft gewählt.

Ab 1890 wurde der Wegebau weiter bedeutsam. Ab 1891 wurde mit der Anlage einer Wasserleitung, Fassung neuer Quellen, Bau eines Hochbehälters und Rohrverlegearbeiten begonnen. Karl Jungbluth aus Dierdorf erhielt den Auftrag zur Anlegung der Wasserleitung. Aufgrund dessen wurde in Linkenbach eine Wassersteuer von jährlich 5 Mark eingeführt.

Feldarbeit

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurde der streckenweise Ausbau der Straßen vorangetrieben und erste Straßenrinnen angelegt. Die Reinigung der Straßen mußte von 1906 an von den Dorfsleuten vorgenommen werden.

Einige Zeit nach Ende des ersten Weltkriegs, im Jahr 1921, wurde von der Firma Becker aus Neuwied (später Kraftversorgung, heute SüWag) Elektrizitätsleitungen verlegt und Transformatorenhäuser gebaut. Im Herbst 1921 wurde die neue Errungenschaft in der Wirtschaft Dreidoppel (Stroßen) gefeiert.

Pferdewagen

Foto: Albert Schneider mit seinem Pferdewagen. Das Foto wurde in Urbach an der Ecke Hauptstraße, Enger Weg aufgenommen.

Ab 1931 hatte Linkenbach eine eigene Postverteilstelle. Zuvor wurde die Post von Horhausen aus verteilt. Ebenfalls taten sich 1931 zehn Familien zusammen und lieferten Milch in die neu gebaute Molkerei nach Raubach. Albert Schneider, Wilhelm Oettgen, Wilhelm Fettelschoß und Philipp Hoffmann fuhren die Milch mit dem Pferdewagen nach Raubach.

2. Weltkrieg

Der 2. Weltkrieg hat auch im Kirchspiel Urbach, und somit auch in Linkenbach, Spuren hinterlassen. Lebensmittelrationierungen, Zwangsdienste (u.a. als Dienstverpflichtete in der Papierfabrik Hedwigsthal) und Männer als Soldaten an der Front.

Speziell der 25. März 1945 wird für Linkenbach ein Trauertag: Gegen 6 Uhr morgens schlägt eine Artilleriegranate in ein Haus ein, in dessen Keller mehrere Menschen Schutz suchten. Bei dem Angriff wurde das Ehepaar Marie und Karl Herzog, sowie Anna Schmidt getötet. Das Ehepaar Haas wird bei diesem Angriff schwer verletzt und soll zum Hauptverbundplatz nach Oberdreis gefahren werden. Diese Fahrt will Albert Schneider (s.o.) übernehmen. Aber er wird eine Stunde später an der Unglücksstelle ebenfalls von einer Granate getötet. Dem Ehepaar Haas gelingt es dennoch den Verbundplatz zu erreichen und wird von dort über Alpenrod nach Marienberg gebracht.

Am 26.März 1945 endet für Linkenbach der Krieg. Amerikanische Truppen dringen mit Panzern über Willroth kommend nach Linkenbach vor. Um 09.00 Uhr morgens sind alles Kirchspielsdörfer besetzt.

Als Erinnerung an die Toten des 2. Weltkrieges befindet sich unterhalb der ehemaligen Schule ein Ehrenmal für die Gefallenen. Hier findet die jährliche Volkstrauertagsfeier statt.